Abschied - Klage - Trauer - Hoffnung

 

Der Erstfall des Lebens

 

So gnadenlos ist die Bibel nicht.

 

Da gibt es also von alters her die Klagemauer.

 

Die Klagepsalmen gehören zu den tiefsinnigsten Gebeten im Alten Testament.

 

In diesen Psalmen wird vor Gott ehrlich ausgesprochen, was das Herz schwer macht.

 

Wir stehen damit nicht nur vor der Klagemauer in Jerusalem, sondern auch vor unserer eigenen Klagemauer.

 

Wir dürfen in allen Lebenslagen unser Elend, unseren Schmerz, unsere Tränen, unseren Frust, unsere Wut und unsere Verzweiflung bei Gott abladen.

 

Wir sollen unser Leid aussprechen und vor Gott klagen. Dazu haben wir heute eine Klagemauer errichtet. Klagen Sie! Schreiben sie Ihre Klagen kurz oder lang auf und stecken sie sie in die Öffnungen des Mauerwerks.

 

Meine engen Grenzen

 

Herr und Gott, wir alle spüren immer wieder die Grenzen unserer Kräfte und unseres Lebens.

Die eine hat ihre Arbeit verloren; der Andere ist schwer erkrankt. Jemand lebt in Trennung (von seinem Partner), vielleicht besteht  kein Kontakt  zu den Kindern. Ein nahestehender Mensch ist verstorben. Herr, wir haben Fragen, auf die wir oft keine Antwort finden.

 

Herr und Gott, ohnmächtig stehen wir vor Dir. Gegen Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Krankheit und Tod können wir nichts ausrichten. Selbst all unsere Liebe und Fürsorge,  all unser Wille und unsere Anstrengung schaffen es nicht, Verluste zu vermeiden und zu bewältigen. Herr, wir fühlen uns oft schwach und nicht fähig, aus eigener Kraft unser Leben weiter zu gestalten.

 

Herr und Gott, viele von uns haben Angst.  Nach erlebten Verlusten  fühlen wir uns allein und haben die Zuversicht und das Vertrauen, unser Dasein gestalten und mit Leben füllen zu können, verloren. Herr, Mutlosigkeit und Angst bestimmen oft unseren Alltag und lassen uns zaghaft und zurückhaltend sein.

 

Ja Herr, so bitten wir Dich: Lass uns bei all unserer Verunsicherung durch Verlust und Trauer Trost und Ermutigung erfahren. Vollende Du das Leben unserer Verstorbenen und gib uns Zuversicht für unser eigenes  Dasein.  

Nur zu Besuch

 

Immer wenn ich dich besuch, fühl ich mich grenzenlos.
Alles andere ist von hier aus so weit weg.

Ich mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen,
als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt.

Es ist ein schöner Weg, der unauffällig zu dir führt.
Ja, ich habe ihn gern, weil er so hell und freundlich wirkt.

Ich habe Blumen mit, weiß nicht, ob du sie magst.
Damals hättest du dich wahrscheinlich sehr gefreut.

Wenn sie dir nicht gefallen, stör dich nicht weiter dran.
Sie werden ganz bestimmt bald wieder weggeräumt.

Wie es mir geht, die Frage stellst du jedes Mal.
Ich bin okay, will nicht, dass du dir Sorgen machst.

Und so red ich mit dir wie immer,
so als ob es wie früher wär,
so als hätten wir jede Menge Zeit.

Ich spür dich ganz nah hier bei mir,
kann deine Stimme im Wind hören
und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst,
bis die Sonne scheint; bis sie wieder scheint.

Ich soll dich grüßen von den andern:
sie denken alle noch ganz oft an dich.

Und dein Garten, es geht ihm wirklich gut,
obwohl man merkt, dass du ihm doch sehr fehlst.

Und es kommt immer noch Post, ganz fett adressiert an dich,
obwohl doch jeder weiß, dass du weggezogen bist.

Und so red ich mit dir wie immer
und ich verspreche dir,
wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit.

Dann werden wir uns wiedersehen,
du kannst dich ja kümmern, wenn du willst,
dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint -
dass die Sonne scheint, dass sie wieder scheint.

 

Campino - "Die Toten Hosen"

 

 

Schlussgebet

 

Vater,

Abschied zu nehmen macht uns oft traurig. Der Verlust einer vertrauten Lebensform oder eines vertrauten Menschen, erschüttert unser Leben. Er erfasst uns mit  Trauer und Verzweiflung und bringt uns oft an die Grenze des Erträglichen. Ein schwerer Verlust erfüllt uns mit Schmerz  und manchmal auch mit Angst, Wut und Schuldgefühlen. Wenn wir so tief traurig und verzweifelt sind, sind wir oft wie gelähmt und können keine Perspektiven mehr erkennen.

 

Vater,

gib uns Einsicht, Mut und Kraft, damit wir unsere Trauer zulassen. Damit wir ihr Raum und Zeit geben, ein Jahr, zwei Jahre oder auch mehr. Gib uns Mut und Kraft, damit wir nicht haltlos in der Trauer versinken. Damit wir einen Weg finden, auf dem wir aktiv mit unserer Trauer umgehen können  ? in der Stille, in Gesprächen, in der Klage, im Gedicht oder mit Musik ? ein jeder auf seine ganz eigene Weise.

 

Vater,

gib uns Einsicht, damit wir dem Verlust auch gute Seiten abgewinnen können und Chancen zur Aufarbeitung der eigenen Situation und eines Neuanfangs erkennen. Damit wir Loslassen können und dem Verlorenen einen neuen Platz in unserem Herzen geben.

 

Tod und Trauer sind der Ernstfall unseres Glaubens, an dich, der uns unser Leben mit all seinen Gegensätzen geschenkt hat, vor dem wir klagen, den wir um Trost und Beistand bitten und der uns hoffen lässt auf sein Reich. 

 

Pan con especias

 

350 g Weizenmehl Type 405, 50 g Weizenschrot, 42 g frische Hefe, 50 ml lauwarme Milch, 1/2 rote Chilischote, 40 ml 01, etwa 1/8 1 Gemüsefond , 2 EL gehackte Petersilie, 1 EL Schnittlauchröllchen gehackt, 3 TL Salz, 40 g Zucker

 

1. Das Mehl in eine Schüssel sieben, mit dem Weizenschrot mischen und in die Mitte eine Mulde drucken. Die Hefe in der Milch auflösen, in die Mulde geben und unter Rühren etwas Mehl vom Rand mit untermischen. Den Ansatz mit Mehl bestauben. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis die Oberflache Risse zeigt.

 

2. Von der Chilischote Samen und Scheidewände entfernen und das Fruchtfleisch fein hacken. Zusammen mit den restlichen Zutaten zum Vorteig geben und alles mit dem Knethaken einer Kuchenmaschine 10 Minuten kneten. Den Teig zu einer Kugel formen und erneut gehen lassen, bis er das Doppelte seines Volumens erreicht hat.

 

3. Den Teig kurz durchkneten, auf einer bemehl-ten Arbeitsflache in 16 Stücke von je 40 g teilen und zu Kugeln formen. Auf ein bemehltes Blech setzen und flach drucken, damit sie  Halbkugel-Brötchen ergeben. Diese mit Mehl bestauben, zugedeckt nochmals gehen lassen und bei 210 °C im vorgeheizten Ofen 25 Minuten backen.

 

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