Wir reflektieren immer wieder unsere Situation als Christen in der Gesellschaft von heute. Wir fragen danach, was wir als Christen leisten sollten und können und was die Botschaft Gottes für unseren Alltag bedeutet. Und wir fragen und suchen nach Motivation und Halt für dieses Christsein, für unseren Glauben, für unsere Be-geisterung für die Sache Jesu ? heute mehr denn je.
Es ist schon eine Weile her, als ein wirklich großer Motivationsschub durch die Katholische Kirche ging. Dieser Ruck, bei dem in der Kirche ganz neue Kommunikationsstile auch mit den unterschiedlichen Gruppen der Gesellschaft angestoßen wurden, bei dem die lehrende Kirche sich bewusst in eine lernende Kirche verändern sollte, hallt bis heute nach.
Wir wollten diesem Motivationsschub nachspüren, der vor mehr als 50 Jahren durch das 2. Vatikanische Konzil ausgelöst wurde und möchten euch in diesem Gottesdienst die vielleicht etwas ungewöhnlichen Gedanken und Ideen vorstellen, die dabei herausgekommen sind. Ideen für unsere Suche nach Halt und Begeisterung für unser Christsein
Papst Johannes der XXIII bringt seine Intention für das 1962 überraschend einberufene 2. Vatikanische Konzil in der Eröffnungsansprache u.a. so zum Ausdruck:
In der gegenwärtigen Entwicklung der menschlichen Ereignisse, durch welche die Menschheit in eine neue Ordnung einzutreten scheint, muss man viel eher einen verborgenen Plan der göttlichen Vorsehung anerkennen. Dieser verfolgt mit dem Ablauf der Zeiten, durch die Werke der Menschen und meist über ihre Erwartungen hinaus sein eigenes Ziel, und alles, auch die entgegengesetzten menschlichen Interessen, lenkt er weise zum Heil der Kirche...
Doch es ist nicht unsere Aufgabe, diesen kostbaren Schatz nur zu bewahren, als ob wir uns einzig und allein für das interessieren, was alt ist, sondern wir wollen jetzt freudig und furchtlos an das Werk gehen, das unsere Zeit erfordert, und den Weg fortsetzen, den die Kirche seit zwanzig Jahrhunderten zurückgelegt hat.
Der Katholik und Bundestagspräsident Norbert Lammert gibt auf dem Katholikentag 2012 eine persönliche, aber für viele treffende Einschätzung zur Bedeutung des Konzils aus heutiger Sicht:
?Ich habe damals das Konzil wahrgenommen als eine Kirche im Aufbruch. Ich habe die Zeit wahrgenommen als eine Öffnung zur Welt und in die Welt, als einen Versuch der Verbindung ewiger Wahrheiten mit modernen Entwicklungen. Und für mich war diese Zeit so etwas wie eine große, auf Dauer gesetzte Denkfabrik der katholischen Kirche in dem organisierten Versuch nachzudenken über den eigenen Glauben und seine Bedeutung in der Welt von heute. Wenn ich das mit der Frage ?wie hat das auf Sie gewirkt" resümieren soll, würde ich sagen: Es hat mich sehr beeindruckt, es hat mich in hohem Maßen motiviert, und nie ist meine Identifikation mit meiner Kirche auch nur annähernd so groß gewesen wie in diesen drei Jahren.
Wenn ich, zugegebenermaßen zugespitzt, die Situation heute, 50 Jahre nach Eröffnung des Konzils mit meiner Wahrnehmung der Situation damals vergleiche, registriere ich: Stagnation statt Aufbruch, den Vorrang der Dogmatik vor der Pastorale, die konsequente Zentralisierung aller kirchenpolitischen Zuständigkeiten vor der damals verkündeten Selbstverantwortung der Ortskirchen, eine rhetorisch natürlich nie eingeräumte aber faktische Entmündigung der Laien und eine in nahezu jeder Hinsicht aufschlussreiche Annäherung an die Piusbruderschaft bei gleichzeitiger Distanzierung von Donum vitae"
Die Aufbruchsstimmung des Konzils ist lange verebbt.
Die lernende Kirche, die grundsätzlich ein Verständnis für die Welt hat, die die geoffenbarte Wahrheit in Kollegialität, freier Kommunikation und in der Vielfalt der Lebensverhältnisse und Denkweisen unserer Zeit sucht und versteht, kann sich bis heute nicht entfalten.
Bewahre uns jedoch davor, dass wir uns nur noch damit beschäftigen, was unsere Kirche lahmt.
Es ist nicht die vorrangige Aufgabe der Christen die Kirche als Institution zu retten und zu erneuern. Viel wichtiger ist es, die Liebe Gottes in dieser Welt spürbar zu machen, auf das zu achten, was links und rechts von uns geschieht und auf die Sorgen und Nöte der Menschen in dieser Welt einzugehen.
In den Spannungsfeldern unserer Zeit brauchen wir Christen immer wieder Kräfte und Menschen die uns aufbauen, mitreißen und ermutigen, die Welt um uns herum nach deinem Vorbild, durch unser Leben und Handeln konstruktiv zu verändern und ein kleines bisschen besser zu machen.
Ich persönlich stelle mir die Heilige Geistkraft am liebsten vor als Pippi Langstrumpf. Wenn ich verzagt bin, allzu angepasst oder mich klein fühle, schickt sie diesen ?Annika-Seiten" in mir Besuch von nebenan vorbei.
Sie ist die Nachbarin aus der Villa Kunterbunt, die mich in eine andere Welt lockt.
Sie ist die Stimme, die mich ermutigt, meine Stimme zu nutzen.
Die mich auffordert beherzt zu sein.
Die mich mitreißt, die Welt zu verändern, zu beschenken und neu zu sehen.
Sie schürt die Hoffnung, wenn mein Herz müde ist.
Sie beschenkt mich mit den kühnsten Träumen und mit Mut sie zu verwirklichen.
Sie ist die Kraft, die ich nie beweisen könnte, die mich aber trägt.
Sie singt: Das Leben ist zum Glück und Selig-Sein. Brüderlein, Schwesterlein. Komm tanz mit mir. Beide Hände reich ich dir. Unter meinen roten Zöpfen hab ich einen Heiligenschein. Komm ich küss dein Herz gesund. Aus der Kirche machen wir eine Villa Kunterbunt....
Christina Brudereck, Theologin und Autorin
Apostelgeschichte 2
Was den heiligen Geist betrifft
Gott ist nicht leicht
Gott ist nicht schwer
Gott ist schwierig
Ist kompliziert ist hochdifferenziert
Aber nicht schwer
Gott ist das Lachen nicht das Gelächter Gott ist die Freude nicht die Schadenfreude Das Vertrauen nicht das Misstrauen
Er gab uns den Sohn um uns zu ertragen
Und er schickt uns seit Jahrtausenden
Den heiligen Geist in die Welt
Dass wir zuversichtlich sind
Dass wir uns freuen
Dass wir aufrecht gehen ohne Hochmut
Dass wir jedem die Hand reichen ohne Hintergedanken
Und im Namen Gottes Kinder sind
In allen Teilen der Welt
Eins und einig sind
Und Phantasten dem Herrn werden
Von zartem Gemüt
Von fassungsloser Großzügigkeit
Und von leichtem Geist
Ich zum Beispiel möchte immer Virtuose sein Was den Heiligen Geist betrifft So wahr mir Gott helfe
Amen
HANS-DIETER HÜSCH
Zutaten:
600g Mehl
20g Grieß
25g Hefe
1 TL Zucker
1TL Salz
100 ml Olivenöl
etwas Öl
etwas Mehl
Hefe in eine Schüssel krümeln, Zucker und 2 Esslöffel lauwarmes Wasser zugeben. 5 Minuten warten, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Die flüssige Hefe mit den restlichen Zutaten und 300ml lauwarmen Wasser zu einem geschmeidigen Teig kneten. Teig in 3 Portionen teilen und mit etwas Öl bestreichen. Mit einem Tuch bedeckt l Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Ein Teigstück aus dem Kühlschrank nehmen. Auf ein wenig Mehl flach drücken und ca. 1cm schmale Streifen schneiden. Die Streifen zu Stangen rollen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und ca. 15 Minuten goldbraun backen. Herzhafter werden sie, wenn man sie vorher in groben Salz oder Sesam wälzt Oder den Teig mit gehackten Oliven, Zwiebeln oder Kräutern verfeinert. Der Teig ergibt ca.80-90 Stangen
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